Wenn wir darüber philosophieren, mit welchen Äußerlichkeiten sich besonders viele Menschen besonders intensiv beschäftigen, riecht es schnell nach Frauenfeindlichkeit. Es würde wohl darum gehen, worüber man(n) halt so redet. Aber es gibt auch ein Schönheitsproblem der Männer, das in fast allen Kulturen der Welt ein Thema ist: die Glatze.
Wie sehr Haarausfall zu globalem Leid führt, wurde jetzt am Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie der Universität Bonn erforscht. Anhand von Bildern unterschiedlich ausgeprägter männlicher Glatzen konnten deren Forscher nachweisen, dass es im Deutschen, Amerikanischen und Japanischen erstaunlich ähnliche Vorstellungen zum Beispiel vom Begriff „Geheimratsecken“ gibt.
Im Amerikanischen heißt die lichte Stirn „widow’s peak“ also „Witwenspitze“. Japaner sagen „emu jigata hage“, soviel wie „M-Form-Glatze“. Der „Kahlkopf“ im Deutschen wird im Englischen „bald“ und im Japanischen „tsurutsuru atama“ genannt – glänzender oder rutschiger Kopf. Große Einigkeit herrschte bei den internationalen Teilnehmern der Studie auch darüber, ab wann der Haarausfall beginnt und wo er in einen Kahlkopf mündet. Alle wissen Bescheid. Und alle reden darüber.